DE/ Ich bin mit Görlitz irgendwie verbunden seit der Kindheit. Ich komme aus Niesky, bin 2015 nach Görlitz gezogen und traf ein paar Leute, die ich lange nicht gesehen hatte und kam dann irgendwie in die Gruppe ums „Bonehaus“ Obermarkt 26. Ich dachte, hier sind echt spannende, sympathische Leute unterwegs.
Görlitz ist ziemlich weltoffen. Du gehst abends zu einer Veranstaltung (das geht in Görlitz auch mit kleinem Geld) und dann triffst du halt Leute und kommst ins Gespräch mit der halben Welt, wenn du das willst.
Ich liebe die Architektur in dieser Stadt, besonders diesen Gegensatz. Ganz oft sieht alles vorne zur Straße ganz toll aus und hinten sieht es oft noch so aus, als wäre da nie was passiert. Du hast irgendwo ein ganz toll renoviertes Gebäude, aber du siehst wie der Putz schon wieder bröckelt. Wir sind auf dem Weg irgendwo hin und gleichzeitig habe ich manchmal das Gefühl, dass unter der Oberfläche noch irgendwas ist, was nicht gesehen werden möchte und das finde ich an Görlitz sehr liebenswert und spannend.
Das Potenzial ist immer noch da, dass Görlitz halt nicht das zweite Dresden wird oder eine reine Kulissenstadt ist. Ich hoffe, dass Görlitz diesen Spagat schafft – dass wir das Alte erhalten, aber auch, dass die Stadt an sich jünger wird.
EN/ I’ve been connected to Görlitz since childhood. I come from Niesky, moved to Görlitz in 2015 and met a few people I hadn’t seen for a long time and then somehow got into the group around the “Bone House” at Obermarkt 26. I thought there were really exciting, likeable people around here.
Görlitz is pretty cosmopolitan. You go to an event (also possible with little money in Görlitz) and then you just meet people and can get into conversations with half the world, if that’s what you want.
I love the architecture in this city, especially this contrast. Quite often everything looks great at the front of the street and at the back it looks as if nothing has ever changed. You have a beautifully renovated building somewhere, but you can see the plaster beginning to crumble again. We’re on the way somewhere and yet at the same time I sometimes have the feeling that there is something under the surface that doesn’t want to be seen and that’s what I find very endearing and exciting about Görlitz.
The potential is still there for Görlitz not to become the second Dresden, or purely a film backdrop. I hope that Görlitz can manage this balancing act – that we preserve the old, but also that the city itself becomes younger.